Karin Koschell
Jahrgang 1967
Auswahl einiger künstlerischer Arbeiten I – III
ausgebildet zur Elektronik-, EDV- und Kommunikationstechnikerin geisteswissenschaftliche Studienrichtungen u.a.(Kunst-)Geschichte, Linguistik, Anglistik, Italienisch, Philosophie, Psychologie, Paedagogik & Ethnologie – arbeitet als Künstlerin # Fotografin # Kuratorin # Medientheoretikerin in Berlin, Graz und der Oststeiermark (Region Kulm)
I 2006 – 2009 Projektraum "sumpfhahn" / Berlin
Adaption & Gestaltung des Raumes, Organisation der monatlich stattfindenden Ausstellungen/Konzerte/Performances –
Kurztext zum Projektraum, zur Galerie "sumpfhahn":
Kunst beschraenkt sich oft darauf, Kunstobjekte bloß in einen Raum zu stellen. Somit ist auch das Erleben von Kunst Betrachten ohne echte Einbindung des/der Betrachtenden, und fast möchte man meinen, dass Kunst etwas vom Betrachtenden Losgelöstes ist. Der 'kunstraum_sumpfhahn' will viel mehr leisten. Zum einen ist er Galerie und Raum für Performance der ausstellenden Künstler und Künstlerinnen, zum anderen interaktiver Raum in jeder Hinsicht. Schon seine Entstehungsgeschichte spiegelt dies wieder - durch seinen Standort Berlin/Wedding, einem der sogenannten Problembezirke Berlins, wird bewußt ein Statement gegen herkömmliches, vom Betrachtenden abgehobenes Kunsterleben gesetzt. Von Beginn an wurde der 'sumpfhahn' von den KiezbewohnerInnen nicht nur als kultureller sondern auch als sozialer Ort wahrgenommen. Unter Mithilfe vieler BewohnerInnen entstand ein Raum, wo nicht nur eigene [künstlerische] Ideen umgesetzt werden können, sondern auch ein Knoten, eine Schnittstelle, ein 'link between different artistic spheres', denn die Voraussetzung für prozesshafte Kunst – so die Idee, ist, dass unterschiedliche Sphären aufeinander treffen können.
Internationale Kunst traf auf Kunst vor Ort. Der Schwerpunkt lag immer auf dem Zusammentreffen von KünstlerInnen aus dem gesamten EU-Raum mit den Kunst- und Kulturschaffenden aus dem Kiez*. Der Kiez als soziales Bezugssystem sollte Erweiterung von Außen erfahren. Falls es denn gemaeß der Berliner Redewendung der Wahrheit entspricht, dass manch ein Kiezbewohner aus seinem Kiez nicht herauskommt, dann kommt eben internationale Kunst in den Kiez. Was daraus erwächst, ist mehr als eine neü Reflexionsebene. Es ist die staendige Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten und Einflüssen von Außen. Entstanden sind sich überschneidende, sich staendig verdichtende Felder,und der künstlerische Output war nicht mehr nur die singulaere Arbeit einzelner KünstlerInnen, sondern auch quasi im Kollektiv erarbeitete Kunst. Künstlerischer Austausch ist im Sinne des Sumpfhahns ebenso sozialer Austausch, gefordert ist nicht nur ein ens artis, sondern auch ein ens sociale. [text by ccm koschell]
Angeschlossen ist der Projektraum "Sumpfhahn" an die Kolonie Wedding, ein Verbund von 32 Kunst- und Projektraeumen im Soldiner Kiez/ Berlin Wedding.
www.koloniewedding.de - http://sumpfhahn.mur.at
II Krieg der Sprachen (1. bis 30.Juni 2007)
:taeglich Konzerte im Kunstraum Sumpfhahn/Berlin Wedding und 15 weiteren Orten des Soldiner Kiez: Organisation/Koordiantion der Beteiligten Musiker und MusikerInnen/Dokumentation/Fotografie/Konzertmitschnitt auf Tontraegern
Unsere Sprachen schließen einander aus; in einer (durch die soziale Klasse, das Geld, die schulische Herkunft) unterteilten Gesellschaft wirkt auch die Sprache als solche trennend... Nur das Schreiben ... kann jede Arroganz des Systems unterlaufen: Das Schreiben ist atopisch; in bezug auf den Krieg der Sprachen, den es nicht beseitigt, sondern verlagert, nimmt es Lese- und Schreibpraktiken vorweg, in denen das Begehren zirkuliert und nicht die Herrschaft. Roland Barthes, 1973 franz. Zeichen-, Kultur- und Literatur-theoretiker; 1915 - 1980
Im Vergleich zu den momentanen gesellschaftlichen Aengsten, wie z.B. Arbeitsmarktmisere, Entsozialisierung, Globalisierung (im Falle der Kulturschaffenden der Rückgang staatlicher Förderungen) und den Utopien John Cages (siehe, z.B., sein allerletzter Text 'Overpopulation and Art') und Herbert Marcuses, Utopien der Arbeitslosigkeit (im Sinne der freien Entfaltung persönlicher Potentiale), finden sich die Fragestellungen wieder, denen das 'Ensemble Zwischentöne' mit seinem Projekt 'Krieg der Sprachen' nachgeht.
Die Grundidee ist einfach: für den Zeitraum eines Monats wird jeden Abend ein Konzert in der Sumpfhahn Galerie im Soldiner-Kiez, Berlin-Wedding (eines der 17 vom Senat von Berlin festgelegten 'Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf') stattfinden. Die Konzerte bestehen aus zwei Teilen. Zum einen aktülle Werke Berliner Komponisten und Komponistinnen (meist für dieses Event geschrieben), gespielt von Mitgliedern des Ensemble Zwischentöne, und zum anderen Arbeiten und Stücke von Anwohnern des Kiezes wie Eigenkompositionen oder Interpretationen populaerer Songs bis hin zu Karaoke-Vorstellungen. Ziel des Ensembles ist, geschriebene, gesprochene, bildnerische und musikalische 'Sprachen' nebeneinander zu stellen und den Zusammenhang mit der sozialen Realität zu prüfen, ggf. zu entlarven. Zum Beispiel stellen wir uns vor, der Abend beginnt mit einem neün Duo von Professor Friedrich Goldmann, gespielt vom Ensemble Mietglieder Kurt König und Dorothee Sporbeck. Nach einer kleinen Pause, in der man vielleicht ein Bier vom Kiez-Kiosk holt, übernimmt die Bühne ein Harz IV – beziehender Kiezbewohner mit seiner Mundharmonika und spielt darauf seine eigenen Versionen seiner fünf Lieblingslieder von Robbie Williams.
Die Konzertreihe "Krieg der Sprachen" versucht mehr zu sein als nur das Zusammenbringen der oben erwaehnten sozialen Realitaeten: auf der einen Seite die große Gruppe der Auslaender/ Auslaenderinnen, Arbeitslosen und Studierenden, dieses historischen 'Arbeiterviertels' Berlins und andererseits den Berliner Mitgliedern einer internationalen Musikszene. Vielmehr soll die Kluft zwischen den Utopien der Kunst und der entwürdigenden Realitaet der Arbeitslosigkeit auf performative Weise demonstriert werden. Das Ensemble "Zwischentöne" und der Kunstraum "sumpfhahn" trachten danach, im Umfeld aktüller, sozialer Realitaet sich selbst und ihre soziale Verortung zu überprüfen, zu überdenken und gegebenerfalls zurecht zu rücken.
Die Kontakte zu den Leuten aus dem Kiez wurden durch die Betreiber des Projektraumes, Karin Koschell und Michael Pinter hergestellt – zur Neün Musikszene bestanden aufgrund ihrer Berufe diese Kontakte ohnedies schon des laengeren.
Die Konzerte wurden bestritten von 30 Kiezkünstlern(-innen), Anwohnern und MusikerInnen aus Wedding und 30 Komponisten/Komponistinnen der Neün Musikszene Berlins. An jedem Tag fand ein Konzert statt in einem der Raeumlichkeiten (miteingebunden u.a. viele Projektraeume der Kolonie Wedding, auch die St. Stephanus Kirche und die Luisenbibliothek). Wie schon erwaehnt stand im ersten Teil das Neü Musik – Konzert am Programm und im Anschluss daran waren die Kiezmusiker und -musikerinnen gefordert. Daraus bildeten die Organisatoren(-innen) eine Art Topografie, eine Portraet der Neün Musikszene Berlins bzw. der 'Szene' - vielleicht besser formuliert: der Szenen. Es handelte sich nicht nur um den einen Krieg der Sprachen, naemlich den zwischen der 'ernsthaften Kunst' und der 'Straßenkultur', sondern auch um einen zweiten Krieg, der uns KünstlerInnen wohl bekannter ist: der Krieg zwischen den fast babelhaften Sprachen der Cliqün, Fraktionen, und Gruppen der verschieden KünstlerInnen.
→ http://sumpfhahn.mur.at/sh_krieg_01.htm
III Hin und Zurück Ausstellung; Malereien und Skulpturen; März/April 2008
als Bsp. eines Austauschprojektes – http://sumpfhahn.mur.at/sh_nor_01.htm
Norwegen: Kjell Mardon Gunvaldsen, Britt Monrad Krohn, Marianne Lund, Tor Gamman, Tormod Ropstad und Rudi Willem; Eröffnung am Freitag den 28.03.2008 in Berlin Wedding
– Malereien, Skulpturen und Installationen; Oktober/November 2008 -
Berlin: Iwona Borkowska, Lila Karbowska, Armin Kauker, Karin Koschell
Titel des Beitrages: operation AoN 'All or Nothing' or the need, the qürying or the utopia of sexual motivated art – First Seqünce: Sex dös not sell here*, Michael Pinter, Lucyna Viale und Josef Vilser; Eröffnung am Freitag den 31.10.2008 in Kristiansand Norwegen
Weitere Austauschprojekte fanden vor allem in Polen (u.a.Krakau, Warschau), in österreich (u.a.Steirischer Herbst, Regionale) und Mazedonien (Skopje) statt – im letzeren Fall besteht auch in Berlin enge Zusammenarbeit mit mazedonischen Künstlern und Künstlerinnen, v.a. mit dem Künstler Jovan Balov, der den Projektraum PCB betreibt und ebenfalls Mitglied im KünstlerInnenverbund 'Kolonie Wedding' ist
→ http://www.koloniewedding.de/
→ http://www.prima-center.net/
current work
Schwerpunkt auf Fotografie in Kombination mit Text (Wort und Wortbilder), Objekten (Installation, Skulptur) und Ton (Klang, Geraeusch, experimenteller sound) → output sind "artifizielle Gefüge" aus all diesen Elementen
'im Realisierungsprozess':
- Konzeption Miniaturenmuseum & Einladung der beteiligten KünstlerInnen
- div Austauschprojekte
- Vorbereitung div eigener Ausstellungen
Bsp. Fotografie: "Daemon Fetisch Kreuz", in Anlehnung an ein Jahr Kunst
von Fraün im Projektraum "sumpfhahn": Female satisfaction resp. wider die ständige Verfügbarkeit des Weiblichen
Bsp. Film: Dokumentarfilm "4.& 5. Internationales KünstlerInnen-
Symposion Heimschuh–Kulturraum Königsberg", Experimentalfilm thēríon kephalē)
Kuratieren der Ausstellung Künstler Erkenne Dich Selbst -
Die Trinitaet der Elemente Farbe Ton Wort respektive wider die Dualitaet
Hans Sfiligoi - Malerei
Schloss Alt-Kainach, Hauptstr.68., Bärnbach, Eröffnung 2.Juni 2012 um 19.00h
Konzertiert von der Orchestralen Abordnung der Sixtinischen Kapelle
Manfred Stern_flutes/ Alfred Lang_trumpet,flügelhorn/ Klemens Pliem_reeds/
Armin Pokorn_guitar ( → http://vnm.mur.at/ )
2006 - 2009
Projektraum Sumpfhahn/Berlin (angeschlossen an das KünstlerInnenkollektiv Kolonie Wedding) – Adaption & Gestaltung des Raumes, Organisation der Ausstellungen/ Konzerte/ Performances
2005
'Notation of Auto_face/facing Extended' – Konzepterstellung
Artikel Hurennoise für das Projekt "Man is a bad animal" von Karin Koschell, Hrsg. eigenroth mur.at * Artikel Open Gates – conceptions of maintainment für das Projekt "Open Gates" von Karin Koschell, Hrsg. open_gates_forum mur.at
noise performance "hurennoise" – kunsthaus graz → http://hurennoise.mur.at/
2006
Artikel Über Kunst und kitchen_art für die Ausstellung "kitchen_art" von Karin Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel NONENTITY/art [Kunst im öffentlichen Raum] und Auto face/facing für die Ausstellung "Tranzendenz als Bindeglied" von Karin Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel sum ergo fellatio für "Hurennoise" von Karin Koschell, Hrsg. eigenroth mur.at
Organisation und Leitung der sozialen Skulptur "Open Gates", steirisc[her]bst Festivalzentrum Kulturhaus Graz Österreich / Betreuung des "Open Gates_Forum" unter Zope/plone, mur.at Graz Österreich / Gründung des Kunstraums "Sumpfhahn" Berlin Deutschland / Betreuung des "Sumpfhahn_Forums" unter Zope/plone, mur.at Graz Österreich → http://opengates.mur.at
Personale kitchen_art, Ölbilder, Mischtechniken und Installation, Harrys Graz Österreich * Personale Transzendenz als Bindeglied - Nonentity_art, Ölbilder, Mischtechniken und Installation, ESC Graz Österreich ↔ Artikel Über Kunst und kitchen_art für die Ausstellung "kitchen_art" von Karin Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel NONENTITY/art [Kunst im öffentlichen Raum] und Auto face/facing für die Ausstellung "Tranzendenz als Bindeglied" von Karin Pinter-Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel sum ergo fellatio für "Hurennoise" von Karin Koschell, Hrsg. eigenroth mur.at
2007
Ausstellung/ Fotografie: Daemon – Fetisch – Kreuz / Soldiner Kiez Forum ->
http://www.youtube.com
Krieg der Sprachen – kunstraum_sumpfhahn_raumkunst Konzertreihe Neü Musik / Ensemble Zwischentöne & MusikerInnen aus dem Soldiner Kiez / Berlin – Wedding einen Monat lang jeden Tag → http://sumpfhahn.mur.at/sh_krieg_01.htm
2008
Festival / Koloniale → http://koloniale.de
operation AoN (Alles oder Nichts) oder das Verlangen, die Infragestellung und die Utopie von sexüll motivierter Kunst * part one: Sex dös not sell here *
mit Künstlerinnen: unFuK(Friedrich & Koschell) - Galerie Backyard
"Beinhart" Aktionskunst aus österreich → http://sumpfhahn.mur.at/sh_mdf_01.htm
im Rahmen des MDF 3. Europäischer Monat der Fotografie Berlin 2008
2009
LOVE YOU XXX – Malerei & Objekte / Ausstellung / Galerie Eiswürfel / Berlin -
und div andere kuratorische Taetigkeiten in Zusammenarbeit mit der
Kolonie Wedding → http://koloniewedding.de
sumpfhennen – künstlerinnen – frauenjahr:
Female satisfaction resp. wider die ständige Verfügbarkeit des Weiblichen
projektraum sumpfhahn und projektraeume/galerien der kolonie wedding;
laufzeit jaenner bis dezember 2009 → http://prestressed-concrete.mur.at/sh/sh.htm
2010 - 2012
Berliner Arbeitsblaetter – Malerei & Objekte / div kuratorische Taetigkeiten
Gemeinschaftsausstellungen mit Künstlerinnen und Künstlern der Kunstwerkstatt >Mosaik< / Berlin v.a. mit Suzy van Zehlendorf → http://www.mosaik-berlin.de
Schwerpunkt auf Fotografie in Kombination mit Text (Wort und Wortbilder), Objekten (Installation, Skulptur) und Ton (Klang, Geräusch, experimenteller sound) → output sind "artifizielle Gefüge" aus all diesen Elementen
Auswahl einiger künstlerischer Arbeiten I – III
ausgebildet zur Elektronik-, EDV- und Kommunikationstechnikerin geisteswissenschaftliche Studienrichtungen u.a.(Kunst-)Geschichte, Linguistik, Anglistik, Italienisch, Philosophie, Psychologie, Paedagogik & Ethnologie – arbeitet als Künstlerin # Fotografin # Kuratorin # Medientheoretikerin in Berlin, Graz und der Oststeiermark (Region Kulm)
I 2006 – 2009 Projektraum "sumpfhahn" / Berlin
Adaption & Gestaltung des Raumes, Organisation der monatlich stattfindenden Ausstellungen/Konzerte/Performances –
Kurztext zum Projektraum, zur Galerie "sumpfhahn":
Kunst beschraenkt sich oft darauf, Kunstobjekte bloß in einen Raum zu stellen. Somit ist auch das Erleben von Kunst Betrachten ohne echte Einbindung des/der Betrachtenden, und fast möchte man meinen, dass Kunst etwas vom Betrachtenden Losgelöstes ist. Der 'kunstraum_sumpfhahn' will viel mehr leisten. Zum einen ist er Galerie und Raum für Performance der ausstellenden Künstler und Künstlerinnen, zum anderen interaktiver Raum in jeder Hinsicht. Schon seine Entstehungsgeschichte spiegelt dies wieder - durch seinen Standort Berlin/Wedding, einem der sogenannten Problembezirke Berlins, wird bewußt ein Statement gegen herkömmliches, vom Betrachtenden abgehobenes Kunsterleben gesetzt. Von Beginn an wurde der 'sumpfhahn' von den KiezbewohnerInnen nicht nur als kultureller sondern auch als sozialer Ort wahrgenommen. Unter Mithilfe vieler BewohnerInnen entstand ein Raum, wo nicht nur eigene [künstlerische] Ideen umgesetzt werden können, sondern auch ein Knoten, eine Schnittstelle, ein 'link between different artistic spheres', denn die Voraussetzung für prozesshafte Kunst – so die Idee, ist, dass unterschiedliche Sphären aufeinander treffen können.
Internationale Kunst traf auf Kunst vor Ort. Der Schwerpunkt lag immer auf dem Zusammentreffen von KünstlerInnen aus dem gesamten EU-Raum mit den Kunst- und Kulturschaffenden aus dem Kiez*. Der Kiez als soziales Bezugssystem sollte Erweiterung von Außen erfahren. Falls es denn gemaeß der Berliner Redewendung der Wahrheit entspricht, dass manch ein Kiezbewohner aus seinem Kiez nicht herauskommt, dann kommt eben internationale Kunst in den Kiez. Was daraus erwächst, ist mehr als eine neü Reflexionsebene. Es ist die staendige Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten und Einflüssen von Außen. Entstanden sind sich überschneidende, sich staendig verdichtende Felder,und der künstlerische Output war nicht mehr nur die singulaere Arbeit einzelner KünstlerInnen, sondern auch quasi im Kollektiv erarbeitete Kunst. Künstlerischer Austausch ist im Sinne des Sumpfhahns ebenso sozialer Austausch, gefordert ist nicht nur ein ens artis, sondern auch ein ens sociale. [text by ccm koschell]
Angeschlossen ist der Projektraum "Sumpfhahn" an die Kolonie Wedding, ein Verbund von 32 Kunst- und Projektraeumen im Soldiner Kiez/ Berlin Wedding.
www.koloniewedding.de - http://sumpfhahn.mur.at
II Krieg der Sprachen (1. bis 30.Juni 2007)
:taeglich Konzerte im Kunstraum Sumpfhahn/Berlin Wedding und 15 weiteren Orten des Soldiner Kiez: Organisation/Koordiantion der Beteiligten Musiker und MusikerInnen/Dokumentation/Fotografie/Konzertmitschnitt auf Tontraegern
Unsere Sprachen schließen einander aus; in einer (durch die soziale Klasse, das Geld, die schulische Herkunft) unterteilten Gesellschaft wirkt auch die Sprache als solche trennend... Nur das Schreiben ... kann jede Arroganz des Systems unterlaufen: Das Schreiben ist atopisch; in bezug auf den Krieg der Sprachen, den es nicht beseitigt, sondern verlagert, nimmt es Lese- und Schreibpraktiken vorweg, in denen das Begehren zirkuliert und nicht die Herrschaft. Roland Barthes, 1973 franz. Zeichen-, Kultur- und Literatur-theoretiker; 1915 - 1980
Im Vergleich zu den momentanen gesellschaftlichen Aengsten, wie z.B. Arbeitsmarktmisere, Entsozialisierung, Globalisierung (im Falle der Kulturschaffenden der Rückgang staatlicher Förderungen) und den Utopien John Cages (siehe, z.B., sein allerletzter Text 'Overpopulation and Art') und Herbert Marcuses, Utopien der Arbeitslosigkeit (im Sinne der freien Entfaltung persönlicher Potentiale), finden sich die Fragestellungen wieder, denen das 'Ensemble Zwischentöne' mit seinem Projekt 'Krieg der Sprachen' nachgeht.
Die Grundidee ist einfach: für den Zeitraum eines Monats wird jeden Abend ein Konzert in der Sumpfhahn Galerie im Soldiner-Kiez, Berlin-Wedding (eines der 17 vom Senat von Berlin festgelegten 'Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf') stattfinden. Die Konzerte bestehen aus zwei Teilen. Zum einen aktülle Werke Berliner Komponisten und Komponistinnen (meist für dieses Event geschrieben), gespielt von Mitgliedern des Ensemble Zwischentöne, und zum anderen Arbeiten und Stücke von Anwohnern des Kiezes wie Eigenkompositionen oder Interpretationen populaerer Songs bis hin zu Karaoke-Vorstellungen. Ziel des Ensembles ist, geschriebene, gesprochene, bildnerische und musikalische 'Sprachen' nebeneinander zu stellen und den Zusammenhang mit der sozialen Realität zu prüfen, ggf. zu entlarven. Zum Beispiel stellen wir uns vor, der Abend beginnt mit einem neün Duo von Professor Friedrich Goldmann, gespielt vom Ensemble Mietglieder Kurt König und Dorothee Sporbeck. Nach einer kleinen Pause, in der man vielleicht ein Bier vom Kiez-Kiosk holt, übernimmt die Bühne ein Harz IV – beziehender Kiezbewohner mit seiner Mundharmonika und spielt darauf seine eigenen Versionen seiner fünf Lieblingslieder von Robbie Williams.
Die Konzertreihe "Krieg der Sprachen" versucht mehr zu sein als nur das Zusammenbringen der oben erwaehnten sozialen Realitaeten: auf der einen Seite die große Gruppe der Auslaender/ Auslaenderinnen, Arbeitslosen und Studierenden, dieses historischen 'Arbeiterviertels' Berlins und andererseits den Berliner Mitgliedern einer internationalen Musikszene. Vielmehr soll die Kluft zwischen den Utopien der Kunst und der entwürdigenden Realitaet der Arbeitslosigkeit auf performative Weise demonstriert werden. Das Ensemble "Zwischentöne" und der Kunstraum "sumpfhahn" trachten danach, im Umfeld aktüller, sozialer Realitaet sich selbst und ihre soziale Verortung zu überprüfen, zu überdenken und gegebenerfalls zurecht zu rücken.
Die Kontakte zu den Leuten aus dem Kiez wurden durch die Betreiber des Projektraumes, Karin Koschell und Michael Pinter hergestellt – zur Neün Musikszene bestanden aufgrund ihrer Berufe diese Kontakte ohnedies schon des laengeren.
Die Konzerte wurden bestritten von 30 Kiezkünstlern(-innen), Anwohnern und MusikerInnen aus Wedding und 30 Komponisten/Komponistinnen der Neün Musikszene Berlins. An jedem Tag fand ein Konzert statt in einem der Raeumlichkeiten (miteingebunden u.a. viele Projektraeume der Kolonie Wedding, auch die St. Stephanus Kirche und die Luisenbibliothek). Wie schon erwaehnt stand im ersten Teil das Neü Musik – Konzert am Programm und im Anschluss daran waren die Kiezmusiker und -musikerinnen gefordert. Daraus bildeten die Organisatoren(-innen) eine Art Topografie, eine Portraet der Neün Musikszene Berlins bzw. der 'Szene' - vielleicht besser formuliert: der Szenen. Es handelte sich nicht nur um den einen Krieg der Sprachen, naemlich den zwischen der 'ernsthaften Kunst' und der 'Straßenkultur', sondern auch um einen zweiten Krieg, der uns KünstlerInnen wohl bekannter ist: der Krieg zwischen den fast babelhaften Sprachen der Cliqün, Fraktionen, und Gruppen der verschieden KünstlerInnen.
→ http://sumpfhahn.mur.at/sh_krieg_01.htm
III Hin und Zurück Ausstellung; Malereien und Skulpturen; März/April 2008
als Bsp. eines Austauschprojektes – http://sumpfhahn.mur.at/sh_nor_01.htm
Norwegen: Kjell Mardon Gunvaldsen, Britt Monrad Krohn, Marianne Lund, Tor Gamman, Tormod Ropstad und Rudi Willem; Eröffnung am Freitag den 28.03.2008 in Berlin Wedding
– Malereien, Skulpturen und Installationen; Oktober/November 2008 -
Berlin: Iwona Borkowska, Lila Karbowska, Armin Kauker, Karin Koschell
Titel des Beitrages: operation AoN 'All or Nothing' or the need, the qürying or the utopia of sexual motivated art – First Seqünce: Sex dös not sell here*, Michael Pinter, Lucyna Viale und Josef Vilser; Eröffnung am Freitag den 31.10.2008 in Kristiansand Norwegen
Weitere Austauschprojekte fanden vor allem in Polen (u.a.Krakau, Warschau), in österreich (u.a.Steirischer Herbst, Regionale) und Mazedonien (Skopje) statt – im letzeren Fall besteht auch in Berlin enge Zusammenarbeit mit mazedonischen Künstlern und Künstlerinnen, v.a. mit dem Künstler Jovan Balov, der den Projektraum PCB betreibt und ebenfalls Mitglied im KünstlerInnenverbund 'Kolonie Wedding' ist
→ http://www.koloniewedding.de/
→ http://www.prima-center.net/
current work
Schwerpunkt auf Fotografie in Kombination mit Text (Wort und Wortbilder), Objekten (Installation, Skulptur) und Ton (Klang, Geraeusch, experimenteller sound) → output sind "artifizielle Gefüge" aus all diesen Elementen
'im Realisierungsprozess':
- Konzeption Miniaturenmuseum & Einladung der beteiligten KünstlerInnen
- div Austauschprojekte
- Vorbereitung div eigener Ausstellungen
Bsp. Fotografie: "Daemon Fetisch Kreuz", in Anlehnung an ein Jahr Kunst
von Fraün im Projektraum "sumpfhahn": Female satisfaction resp. wider die ständige Verfügbarkeit des Weiblichen
Bsp. Film: Dokumentarfilm "4.& 5. Internationales KünstlerInnen-
Symposion Heimschuh–Kulturraum Königsberg", Experimentalfilm thēríon kephalē)
Kuratieren der Ausstellung Künstler Erkenne Dich Selbst -
Die Trinitaet der Elemente Farbe Ton Wort respektive wider die Dualitaet
Hans Sfiligoi - Malerei
Schloss Alt-Kainach, Hauptstr.68., Bärnbach, Eröffnung 2.Juni 2012 um 19.00h
Konzertiert von der Orchestralen Abordnung der Sixtinischen Kapelle
Manfred Stern_flutes/ Alfred Lang_trumpet,flügelhorn/ Klemens Pliem_reeds/
Armin Pokorn_guitar ( → http://vnm.mur.at/ )
2006 - 2009
Projektraum Sumpfhahn/Berlin (angeschlossen an das KünstlerInnenkollektiv Kolonie Wedding) – Adaption & Gestaltung des Raumes, Organisation der Ausstellungen/ Konzerte/ Performances
2005
'Notation of Auto_face/facing Extended' – Konzepterstellung
Artikel Hurennoise für das Projekt "Man is a bad animal" von Karin Koschell, Hrsg. eigenroth mur.at * Artikel Open Gates – conceptions of maintainment für das Projekt "Open Gates" von Karin Koschell, Hrsg. open_gates_forum mur.at
noise performance "hurennoise" – kunsthaus graz → http://hurennoise.mur.at/
2006
Artikel Über Kunst und kitchen_art für die Ausstellung "kitchen_art" von Karin Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel NONENTITY/art [Kunst im öffentlichen Raum] und Auto face/facing für die Ausstellung "Tranzendenz als Bindeglied" von Karin Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel sum ergo fellatio für "Hurennoise" von Karin Koschell, Hrsg. eigenroth mur.at
Organisation und Leitung der sozialen Skulptur "Open Gates", steirisc[her]bst Festivalzentrum Kulturhaus Graz Österreich / Betreuung des "Open Gates_Forum" unter Zope/plone, mur.at Graz Österreich / Gründung des Kunstraums "Sumpfhahn" Berlin Deutschland / Betreuung des "Sumpfhahn_Forums" unter Zope/plone, mur.at Graz Österreich → http://opengates.mur.at
Personale kitchen_art, Ölbilder, Mischtechniken und Installation, Harrys Graz Österreich * Personale Transzendenz als Bindeglied - Nonentity_art, Ölbilder, Mischtechniken und Installation, ESC Graz Österreich ↔ Artikel Über Kunst und kitchen_art für die Ausstellung "kitchen_art" von Karin Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel NONENTITY/art [Kunst im öffentlichen Raum] und Auto face/facing für die Ausstellung "Tranzendenz als Bindeglied" von Karin Pinter-Koschell, Hrsg. prestressed-concrete mur.at * Artikel sum ergo fellatio für "Hurennoise" von Karin Koschell, Hrsg. eigenroth mur.at
2007
Ausstellung/ Fotografie: Daemon – Fetisch – Kreuz / Soldiner Kiez Forum ->
http://www.youtube.com
Krieg der Sprachen – kunstraum_sumpfhahn_raumkunst Konzertreihe Neü Musik / Ensemble Zwischentöne & MusikerInnen aus dem Soldiner Kiez / Berlin – Wedding einen Monat lang jeden Tag → http://sumpfhahn.mur.at/sh_krieg_01.htm
2008
Festival / Koloniale → http://koloniale.de
operation AoN (Alles oder Nichts) oder das Verlangen, die Infragestellung und die Utopie von sexüll motivierter Kunst * part one: Sex dös not sell here *
mit Künstlerinnen: unFuK(Friedrich & Koschell) - Galerie Backyard
"Beinhart" Aktionskunst aus österreich → http://sumpfhahn.mur.at/sh_mdf_01.htm
im Rahmen des MDF 3. Europäischer Monat der Fotografie Berlin 2008
2009
LOVE YOU XXX – Malerei & Objekte / Ausstellung / Galerie Eiswürfel / Berlin -
und div andere kuratorische Taetigkeiten in Zusammenarbeit mit der
Kolonie Wedding → http://koloniewedding.de
sumpfhennen – künstlerinnen – frauenjahr:
Female satisfaction resp. wider die ständige Verfügbarkeit des Weiblichen
projektraum sumpfhahn und projektraeume/galerien der kolonie wedding;
laufzeit jaenner bis dezember 2009 → http://prestressed-concrete.mur.at/sh/sh.htm
2010 - 2012
Berliner Arbeitsblaetter – Malerei & Objekte / div kuratorische Taetigkeiten
Gemeinschaftsausstellungen mit Künstlerinnen und Künstlern der Kunstwerkstatt >Mosaik< / Berlin v.a. mit Suzy van Zehlendorf → http://www.mosaik-berlin.de
Schwerpunkt auf Fotografie in Kombination mit Text (Wort und Wortbilder), Objekten (Installation, Skulptur) und Ton (Klang, Geräusch, experimenteller sound) → output sind "artifizielle Gefüge" aus all diesen Elementen